ALPÖHI – BERICHT 2024
Vor genau 10 Jahren schrieb ich den ersten Bericht für unser «Arbeitswochenende» bei Lory und Tinu auf Holzmatten in Grindelwald, im schönen Berner Oberland.
Dass dies nun das definitiv letzte Alpöhi Wochenende seiner Art war, löst sicher bei vielen Teilnehmern Wehmut und ein wenig Traurigkeit aus. Jedoch sind die wunderschönen Erinnerungen an jedes einzelne dieser Wochenenden viel mehr Wert, als die Tatsache dass Lory und Tinu den letzten Sommer auf Holzmatten als Sennen verbringen werden.
Dass der letzte Bericht vom 2023 relativ ausführlich ausgefallen war beruht auf der Tatsache, dass wir davon ausgehen mussten, bereits letztes Jahr Abschied von Holzmatten nehmen zu müssen. Wie damals erwähnt waren sich Loredana und Martin noch nicht ganz einig, ob es für sie noch einen Sommer als Sennen auf der Alp geben wird. Wir waren alle überglücklich, als wir vom Revival hörten und nahmen dies selbstverständlich hocherfreut zur Kenntnis.
Ich versuche mich dieses Jahr etwas kürzer zu fassen!!
Nach 10 Jahren konnten wir das erste Mal kurz vor 07.00 Uhr den Bierhüttli Parkplatz verlassen und uns auf den Weg nach Grindelwald machen. 17 Routierler wurden auf Schubi, Hilux und Mitsubishi Jeep verteilt und in Grosshöchstetten stieg auch noch ein Neuling dazu. Merci Pesche bisch ono is mitcho. Auch ein willkommener Neuling war Jamila, die uns an Ürsus Seite auf Grindelwald begleitete.
Nach Café und Gipfeli in Oppligen kamen wir weiter zügig vorwärts und trafen bei schönstem Wetter auf Alp Holzmatten ein. Dort parkierten wir den Bus der TGL AG weil die Weiterfahrt zur oberhalb gelegenen Hütte «Fäld» unmöglich für dieses Fahrzeug war.
Tinu stellte uns auch noch sein Geländefahrzeug zur Verfügung und so fand jedes seinen Platz um den steinigen und sehr steilen Aufstieg zur Alphütte Fäld unter die Räder zu nehmen.
Wie gewohnt begrüsste uns die Älpler Familie herzlich, und zur Befehlsausgabe rückte auch Alpöhi mit einem guten Schluck aus seiner ominösen Glasflasche an…
Jedes Jahr bringen Lawinen und Felsabbrüche Material in die Weiden der Alp herunter. Unsere Aufgabe dieses Jahr war, die einzelnen Steine zu den bereits seit längerem bestehenden Steinhaufen zu befördern. Dies ist mühsame Handarbeit und erfordert Kraft und vor allem viel Zeit.
Aber da wir motiviert und in relativ grosser Personenanzahl den kleinen und grossen Steinen zu Leibe rücken konnten kamen wir gut vorwärts. Jedoch verging die Zeit wie im Fluge und schon war es Zeit um das Mittagessen einzunehmen.
Rolf von der Alpgenossenschaft war Neuling im Chääsbrägu machen aber er löste diese Aufgabe mit Bravour. Herzlichen Dank!
Frisch gestärkt gingen wir anschliessend wieder an unsere Aufgaben. Alpöhi rückte mit Dänu, Küsu und Dominique den Disteln in einem anderen Abschnitt der Alp zu Leibe, und der Rest von uns wieder den vielen Steinen auf der Weide.
Kurz vor Feierabend verliessen uns Andrea, Damaris und Nicole um sich den Zelten zu widmen, die vor der Alphütte noch aufgestellt werden mussten.
Nach dem melken der Kühe und der sonstigen allabendlichen Arbeit auf der Alp, fabrizierte Lory wie selbstverständlich wieder Ihre wunderbaren Älplermacronen. Dieselben wir in der Stube, mit einem guten Glas Rotwein zu uns nahmen, da ein kurzes schnelles Gewitterchen vorüberzog. Es wurde wie jedes Jahr über die Geschichte gelacht, als Brönse im 2015 in jedem Topf seinen Suppenlöffel versuchte zu füllen. Damals blieb ihm dies verwehrt und darum griff Ronny zu einer neuen Methode. Unser leerer Topf auf den Nachbartisch und ihren noch prall gefüllten, auf unseren… Ausser ein perplexes «Hallo» passierte zunächst nicht viel, jedoch liess dies der Nachbartisch nicht auf sich sitzen und stellte die alte Aufteilung in Kürze wieder her. Es bekamen am Schluss, soviel ich weiss, alle mehr als genug und der Rest des Abends verbrachten wir wie immer mit Diskussionen und mehr oder weniger tiefgründigen Gesprächen. Viele von uns verbrachten den angenehmen Abend draussen vor der Alphütte, bei einem Bierchen oder einem Café.
Die ungewohnte Arbeit und der doch für die meisten frühe Tagesbeginn forderte um Mitternacht herum ihren Tribut und es füllten sich langsam Zelte und sonstige Schlafgelegenheiten.
Nach einer für die meisten ruhigen und für die Zeltbewohner etwas feuchter Nacht, befanden sich so Mitte Vormittag wieder alle vor der Alphütte und es wurde ausgiebig gefrühstückt. Älplerzmorge per excellence!!
Mit Aussicht geniessen, dem einen oder anderen Spaziergang und dem Brünig Schwinget verfolgen, verbrachten wir den Vormittag. Ich wünsche niemanden etwas Böses, aber mit unserem wehrten Kameraden, dessen Wurzeln sich in der Ostschweiz befinden schwingen verfolgen, stiess manchen von uns Urbernern an seine Grenzen. Vor allem sich rein gar kein Ostschweizer Schwinger sich aktiv auf dem Brünig befand…
Keine Sorge Ronny, wir mögen Dich alle sehr und ohne Dich wäre es in unserer Sektion nur halb so lustig!!
Unser Vorstandsmitglied Oli kümmerte sich wie schon letztes Jahr um den Grill, der wie alle wissen schon so allerlei erlebt hat. Dieser Grill hielt sich wacker in den letzten 10 Jahren wenn man bedenkt dass unser damaliger Präsident, dem damals nagelneuen Grilldeckel, zu einer unfreiwilligen Flugstunde verholfen hat. (siehe Sektionsnachrichten 3/2014)
Oli war vorgewarnt und tischte uns perfekte Steaks und Bratwürste auf. Merci Oli!
Unser Ex – Präsident Üelu Gerber dankte im Namen von uns allen der Familie Haldimann für die Gastfreundschaft der letzten 10 Jahre. Tinu seinerseits bedankte sich bei uns für die Arbeit in der gleichen Zeit und belohnte jeden von uns wieder mit einem Mutschli!! Herzlichen Dank der Familie Haldimann!
Alles hat ein Ende und so ist es auch mit diesem Alpöhi – Wochenende. Dieses wird in dieser Form nicht mehr stattfinden, da Lory und Alpöhi Tinu jetzt definitiv in den mehr oder weniger Älpler - Ruhestand treten werden. Sie werden zwar weiter auf Alp Holzmatten anzutreffen sein aber nicht mehr als Senn und Sennerin. Lory wird den Rest vor der wohlverdienten Pensionierung diesen Herbst eine neue Stelle antreten und wir wünschen Ihr alle viel Glück bei der neuen Aufgabe. Tinu wäre ja schon länger im Ruhestand wird aber wenn möglich weiterhin auf Alp Holzmatten dies und das erledigen.
Jedermann und Frau die seit 2014 ein oder mehrere Male dabei waren, werden noch in irgendeiner Form Post von uns erhalten. Reserviert Euch den 05.10.2024!!! Eventuell auch den Tag darauf… Details folgen in Kürze.
Ich danke allen die diese 10 Jahre möglich machten!! Aus einer kleinen Idee wird manchmal etwas Grosses, und diese Wochenenden waren mehr als das!! Wir hatten all die Jahre jedes mögliche Wetter, interessante und anstrengende Arbeiten, immer ein sehr kameradschaftliches Team und wir lachten uns den Rücken krumm! Wir werden uns auch in weiter Zukunft noch von so mancher Episode dieser unvergesslichen Momente auf Alp Holzmatten erinnern.
Herzlichen Dank allen die dies möglich machten!!
Ex Kursgummi Pingu